Motorrad richtig überwintern - so geht's!
Ja, wir Motorradfahrer sind verrückt, aber nicht jeder Biker gehört automatisch zu den Iron Butt's und fährt auch im Winter. Wir zeigen in 5 Schritten, wie Dein Motorrad richtig auf die Winterpause vorbereitet wird.
Inhalt:
© Foto von Garin Chadwick auf Unsplash
In 5 Schritten richtig überwintern
Sobald die Temperaturen purzeln, kommt immer wieder die gleiche Frage auf: Wie überwinter ich mein Motorrad richtig?
Wir zeigen Dir heute in 5 Schritten, wie Du Dein Motorrad auf den Winter vorbereitest:
1. Reinigung und Pflege
1.1. Reinigung von Motorrad und Kette
Wer sein Motorrad nicht schon über das ganze Jahr hinweg sauber hält, sollte es allerspätestens vor dem Winter machen.
Der beste Platz zum Saubermachen ist ein Waschplatz. Bevor mit einem Hochdruckstrahler gearbeitet wird, empfiehlt es sich, mit Universalreiniger das Motorrad vorab einzusprühen, damit sich hartnäckige Schmutz leichter löst.
Wir empfehlen das Motorrad regelmäßig, über das ganze Jahr hinweg, zu reinigen, um den Fahrzeugwert nicht zu mindern, aber auch mögliche Defekte frühzeitig zu erkennen.
Mit dem Dampfstrahler niemals zu nah an das Motorrad gehen, damit das Wasser nicht an Stellen hineingedrückt wird, wo es nicht hinein soll. Besser ist es, mit einem nassen Lappen im Anschluss detailliert nach zu säubern.
Alle Produkte zum Reinigen:
Kette und Ritzel sollten ebenfalls nicht nur vor dem Winterschlaf, sondern regelmäßig gesäubert werden. Zuerst wird die Kette auf der innenliegenden Seite mit Kettenreiniger eingesprüht. Dieser soll mehrere Minuten einwirken, damit sich das alte Kettenfett bindet. Zum Abspülen von Schmutz und Reiniger genügt Wasser. Die Kette wird anschließend mit einem Tuch abgetrocknet, bevor eine neue Schicht Kettenspray gleichmäßig aufgetragen wird.
Wichtig ist, dass das Kettenspray immer auf der innenliegenden Seite der Kette aufgetragen wird, damit durch die Fliehkraft das Fett automatisch nach außen getragen wird. Alles, was auf die Kette gesprüht wird, klebt ansonsten später an der Felge und am Reifen.
Alle Produkte zum Reinigen von Kette und Ritzel:
1.2. Spezielle Pflege für Lack, Chrom, Plastikteile und Armaturen
Für den Winterschlaf gilt nochmal alles herauszuholen, was möglich ist. Auch wenn über das ganze Jahr das Motorrad regelmäßig geputzt und gepflegt wird, kann vor der Winterpause nochmal etwas mehr Zeit und Liebe investiert werden.
Beispielsweise können gesammelte Steinchen aus der Saison im Bug und in Kühlerlamellen entfernt werden. Lacke können nach dem Reinigen mit einer Schicht Hardwachs geschützt werden und auch Auspuffanlage und der Krümmer können wieder auf Hochglanz gebracht werden.
Mittel, die beispielsweise für Lack gut sind, können eventuell für Metall schädlich sein. Achtet also darauf, dass immer das richtige Mittel pro Material im Einsatz ist.
Alle Produkte zur Pflege von Anbauteilen:
1.3. Rostanfällige Bauteile warten
Felgen, Speichen, Auspuff, Stahlrahmen und Rahmenunterseite sind besonders anfällig für Rost, da durch kleine Steinschläge oder dem Abrieb von Motorradstiefel, Bowdenzüge etc. der Lack abgerieben wird und sich Rost bilden kann.
Mit einem Konservierungsmittel kann eine dünne Schicht auf Felgen, Speichen, Auspuff aufgetragen werden und mit einem Lappen verteilt werden. Beschädigte Stellen am Rahmen werden nach dem Reinigen der Korrosionsstellen mit einer Grundierung und dem Lack behandelt.
Alle Produkte zur Pflege von rostanfälligen Bauteilen:
2. Flüssigkeiten kontrollieren und erneuern
2.1. Motoröl wechseln
Solange der Motor der Viertakt-Maschine noch warm ist, bietet es sich an, das Motoröl abzulassen, den Ölfilter zu tauschen und den Motor wieder mit frischem Öl zu befüllen. Der Motor darf jetzt per Anlasser oder Kickstarter mehrfach durchlaufen, er soll aber nicht durchgängig laufen.
Alle Motoröle:
2.2. Tank füllen oder entleeren
Bestimmt hast Du schon mal etwas davon gehört, dass der Tank entweder ganz voll oder leer sein soll über den Winter. Doch wieso eigentlich?
Ein Tank aus Blech soll, je nach Herstellervorschrift, bis zum oberen Rand gefüllt sein, damit dieser nicht von innen rosten kann. Kunststofftanks sollten so leer wie möglich sein, damit die Tankwand über den Winter nicht diffundiert.
2.3. Schwimmerkammern und Vergaser leeren
Bei längeren Standzeiten des Motorrads ist es entscheidend, dass sich so wenig Benzin wie möglich in den Schwimmerklammern und dem Vergaser befindet.
Hintergrund ist, dass Benzin über die Zeit verdunstet und sich ablagert. Diese Rückstände können sich nach einer längeren Standzeit beim erstmaligen Starten der Maschine lösen und sich dabei in Bohrungen und Düsen festsetzen und diese dann verstopfen.
Daher wird das Benzin über die Ablasschrauben in einen Auffangbehälter abgelassen.
Produkte zum Vergaser reinigen:
2.4. Kühlflüssigkeit kontrollieren
Zur Kontrolle der Flüssigkeiten gehört auch die Kühlflüssigkeit dazu. Ist die Konzentration des Frostschutzmittels ausreichend oder muss diese erneuert werden?
Alle Kühlflüssigkeiten:
3. Batterie ausbauen und warten
Nachdem das Motorrad gesäubert, die Flüssigkeiten geprüft und das Zweirad nicht mehr groß bewegt werden muss, wird die Motorradbatterie ausgebaut und an einem trockenen Ort aufbewahrt.
Über den Winter wird die Batterie an ein dafür vorgesehenes Ladegerät gehängt, um dauerhaft geladen zu werden. Wenn kein Ladegerät für eine dauerhafte Ladung vorhanden ist, kann die Batterie auch von Zeit zu Zeit kurzfristig geladen werden.
Bei Batterien, mit keinen versiegelten Kammern, sollten über den Winter die Säurestände geprüft werden und bei Bedarf nachgefüllt werden.
Alle wartungsfreien Batterien dürfen weder geöffnet noch befüllt werden!
Alle Produkte zum Laden der Batterie:
4. Reifendruck erhöhen oder Motorrad aufbocken
Es gibt zwei Möglichkeiten, die Reifen im Winter vor Standschäden zu bewahren.
Möglichkeit 1: Den Reifendruck um 0,5 bis 1 Bar, über den Herstellerangaben, erhöhen
oder
Möglichkeit 2: Das Motorrad aufbocken, sodass beide Räder in der Luft sind
Zum Aufbocken des Motorrads bietet sich Scherenheber, Montageständer oder Zentralständer an.
Alle Produkte zum Kontrollieren des Reifendrucks:
Alle Produkte zum Aufbocken des Motorrad's:
5. Der richtige Stellplatz für den Winterschlaf
Im Idealfall kann das Motorrad in einem trockenen, gut belüfteten, nicht zu warmen Keller- oder Garagenraum abgestellt und mit einem atmungsaktiven Indoorcover abgedeckt werden.
Wem diese Möglichkeit nicht geboten ist, muss das Motorrad wohl oder übel draußen in der Kälte parken. Aber auch hier gibt es passende Outdoorcover, die das Motorrad von dem kalten Wetter schützen.
Alle Indoor- und Outdoorcover:
Alle Aufbock Möglichkeiten im Überblick
Rollbares Montageständer Set für vorne und hinten.
Montageständer
Montageständer gibt es heutzutage wie Sand am mehr. In allen möglichen Farben und von allen möglichen Marken. Für ein sicheres Aufbocken werden zwei Montageständer benötigt. Zuerst wird hinten aufgebockt, danach vorne. So wird verhindert, dass das Motorrad umkippt.
Bei den Ständern für das Vorderrad gibt es auch Lenkkopfständer. Der zusätzliche Vorteil ist, dass die Räder samt Reifen in der Luft sind und die Gabel während dem Aufbocken ausfedern kann und entspannt ist. Bei herkömmlichen Vorderradständern wird das Rad nur aufgebockt, das Fahrwerk federt aber nicht aus.
Motorradheber zum Aufbocken des Motorrads.
Motorrad Scherenheber
Motorradheber sind kompakt, preiswert und universell einsetzbar gemäß der Maximalbelastung. Mit dem Scherenheber kann das Motorrad stationär, schnell und leicht aufgebockt werden, sodass beide Räder in der Luft sind und rund um das Motorrad geschraubt werden kann.
Für den Einsatz dieser Ständer muss die Aufliegefläche flach sein. Dies trifft bei Motocross, Enduro und Choppern zu.
Einfaches und selbstständiges Motorrad aufbocken mit unserem Zentralständer EVOLIFT.
Zentralständer EVOLIFT
Der Beste Unterstützer zum Einwintern des Motorrades ist der Zentralständer. Über zwei Aufnahmepunkte am Rahmen wird das Motorrad über zwei Pins angehoben. Über mehrere Raststufen kann die Hubhöhe flexibel eingestellt werden. In einer der unteren Raststufen steht das Motorrad noch mit beiden Rädern auf dem Boden. Nun kann flexibel und ohne Angst, dass das Motorrad umkippt, die Kette gereinigt oder das Hinterrad ausgebaut werden. In der höchsten Raststufe sind beide Räder frei in der Luft und das Motorrad kann vollumfänglich gewartet und gereinigt werden. Folglich ist das Fahrwerk vollständig entlastet und es entstehen über den Winter keine Reifenstandschäden.
Durch die doppelten, kugelgelagerten Rollen ist das Verschieben des Motorrads auf engem Raum kinderleicht. Ab jetzt muss das Motorrad nicht mehr mühselig Stück für Stück vor- und zurückgeschoben werden, bis es an der richtigen Stelle steht.
Alle Aufbock Methoden im Vergleich
Scherenheber, Montageständer oder Zentralständer? Was ist denn nun das Beste zum überwintern?
Modell | Scherenheber | Montageständer | Zentralständer EVOLIFT |
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Kompatibilität |
| Universell | Nur für ausgewählte Motorradmodelle |
Aufbockhöhe einstellen | flexibel wählbar | in 1 Stufe einstellbar | in 7 Stufen einstellbar |
Hubhöhe | Bis zu 36 cm (je nach Scherenheber Modell unterschiedlich) | Bis zu 36 cm (je nach Montageständer Modell unterschiedlich) | Bis zu 15 cm (je nach Modell unterschiedlich) |
Klappmechanismus | X | X | ✓ |
Zerlegbar für die platzsparende Lagerung oder Transport | X | ✓ | ✓ |
Maximale Tragkraft | Bis zu 500 kg | Bis zu 300 kg (je nach Montageständer Modell unterschiedlich) | Bis zu 300 kg |
Material | Stahl gepulvert | Stahl gepulvert | Stahl gepulvert |
Farbe | Schwarz | Schwarz | Grau oder Schwarz |
Gewicht | 14 kg | 6 bis 8 kg | 19 kg |
Vorteile |
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Nachteile |
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Preis | € | €€ | €€€ |
Zum Artikel | Zum Produkt | Zum Produkt | Zum Produkt |
Fazit
Um das Motorrad ideal für den Winter vorzubereiten, fängt es bei der Pflege an und endet beim Aufbocken und Einpacken. Zum Aufbocken des Motorrads bieten sich Montageständer, Scherenheber oder Hubtische und Zentralständer an. Ideal für Fahrwerk und Reifen ist ein Zentralständer, da das Fahrwerk entlastet wird und keine Reifenstandschäden entstehen.